Autostromtarife: Mit intelligentem Messsystem zu günstigem Strom für das E-Auto

Das E-Auto unterwegs zu laden, ist für viele Fahrer umständlich und meist teurer als das Laden daheim. Wer es bequemer möchte, lädt sein E-Auto folglich einfach zuhause – und kann dabei auch noch viel Geld sparen. Dabei spielen Autostromtarife und intelligente Messsysteme (iMSys) eine Schlüsselrolle.
Autostromtarife Smart Meter

Inhaltsverzeichnis

1: Was ist ein Autostromtarif?

Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein E-Auto zu kaufen, sollte auch überlegen, wie er dieses laden möchte. Das Auto zu Hause zu laden ist in der Regel am praktischsten und günstigsten. Hier gibt zwar grundsätzlich die Möglichkeit, das E-Auto an einer klassischen Steckdose aufzuladen – mit Blick auf die lange Ladedauer und langfristig möglichen Schäden an der Stromleitung sollte das allerdings vermieden werden. Einfacher geht es mit einer eigenen Ladestation zuhause, einer sogenannten Wallbox.

Das Aufladen des E-Autos über die Wallbox kann einerseits mit dem bereits bestehenden Stromtarif für den Haushaltsstrom erfolgen. Der Stromverbrauch des Ladenvorgangs wird dann über den bereits existierenden Zähler abgerechnet. Der Vorteil hierbei: Es muss kein zusätzlicher Zähler eingebaut und kein weiterer Vertrag abgeschlossen werden.

Wer mit dem E-Auto möglichst umweltfreundlich fahren möchte, tut dies bei einem Haushaltstarif nur, wenn dieser auf Ökostrom ausgelegt ist. Ist er es nicht, gibt es die Möglichkeit, einen sogenannten Autostrom-Kombitarif abzuschließen. Hierbei gibt es einen Ladestrom- und einen Haushaltsstromtarif. Für das Aufladen des E-Autos kann so günstiger Ökostrom bezogen werden. Beide Tarife können immer noch über einen gemeinsamen Zähler abgerechnet werden. Zudem erhält man häufig Vergünstigungen wie eine vergünstigte Wallbox oder eine Ladekarte für unterwegs. Die beiden Optionen ohne separaten Stromzähler lohnen sich vorwiegend für E-Auto-Besitzer, die im Jahr weniger als 10.000 km fahren.

Gemeinsamer Zähler
Bei einem Autostrom-Kombitarif können beide Tarife über einen Zähler abgerechnet werden.

Wer hingegen mehr als 10.000 km im Jahr fährt, das Auto vorwiegend zu Hause lädt oder das E-Auto als Firmenwagen nutzt, könnte von einem separaten Autostromtarif mit einem zweiten Stromzähler profitieren. Der Autostrom wird über diesen zusätzlichen Zähler abgerechnet. Diese Lösung ermöglicht es, mehr über den Stromverbrauch des eigenen E-Autos zu erfahren, den Strom für das Laden des E-Autos separat abzurechnen und einen Tarif aus regenerativen Energien zu wählen. Autostromtarife sind in der Regel etwa 20 bis 30 % günstiger als der örtliche Standardtarif.

Zwei Zähler Autostrom
In bestimmten Fällen ist der Einbau eines zweiten Zählers sinnvoll.
Neben der Option von Autostromtarifen mit festen Preisen pro kWh gibt es noch eine weitere: Dynamische Stromtarife mit intelligentem Messsystem als technische Basis. Letztere ermöglichen es durch sogenannte Zählerstandsgangmessungen, dass die Zählerstände in 15-Minuten-Intervallen empfangen und versendet werden. Die viertelstündlich übertragenen Messwerte wiederum machen es möglich, dass der Verbrauch den jeweils aktuellen Preisen an der Strombörse zugeordnet wird. Je nach Nachfrage und Angebot steigt und sinkt der Preis hier täglich und teils auch stündlich. Werden die Lasten entsprechend dem Angebot verschoben, kann von günstigen Strompreisen profitiert werden. Für E-Auto-Besitzer bedeutet dies, dass sie ihr Auto dank dynamischer Tarife zu Zeiten mit sehr günstigen Strompreisen tanken können – und somit maximal sparen. Der Haushaltsstromverbrauch kann ebenfalls ganz einfach über das intelligente Messsystem abgerechnet werden.

2: Welche Vorteile haben dynamische Stromtarife für E-Auto-Besitzer?

Mit intelligentem Messgerät und einem dynamischen Stromtarif ergibt sich für E-Auto-Besitzer die Möglichkeit, die Ladevorgänge auf Zeiten zu legen, in denen der Strom besonders günstig ist.

Studien zeigen immer wieder auf, dass zukünftig sogar mit einer zunehmenden Anzahl an Stunden mit negativen Strompreisen zu rechnen ist. Diese Entwicklung ist auf den Ausbau erneuerbarer Energien zurückzuführen. Denn: An besonders windigen und sonnenreichen Tagen können die Strompreise mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ins Negative rutschen. Während der Strompreis beispielsweise 2023 schon insgesamt 301 Stunden im negativen Bereich lag, wird er für etwa Anfang bis Mitte der 2030er Jahre auf 500 Stunden und mehr geschätzt. Diese Preise können E-Auto-Besitzer natürlich ideal für das günstige Aufladen des Autos nutzen.

Dynamische Stromtarife lohnen sich zudem mit einem Blick auf die Nachhaltigkeit. Das lässt sich damit begründen, dass zu den Zeiten, in denen die Strompreise niedrig sind, oft viel Strom aus erneuerbaren Energien im Strommix ist. Wer günstiger verbraucht, tut also auch etwas Gutes für die Umwelt. Heutzutage bieten die meisten Anbieter von dynamischen Stromtarifen Ökostrom an. Wie ein Vergleich von Verivox zeigt, lassen sich hierdurch durch Ökostrom auch eigenen Emissionen reduzieren. Während der CO₂-Ausstoß pro 10.000 km Fahrleistung pro Jahr bei Graustrom ganze 816 kg betrug, lag er bei Ökostrom aus Photovoltaik bei nur 111 kg.

Emissionen Autostrom E-Auto
Wer mit Ökostrom tankt, tut der Umwelt etwas Gutes. Quelle: Verivox. https://www.verivox.de/strom/autostrom/

3: Die smarte Steuerung von Ladevorgängen

Kunden von inexogy profitieren nicht nur von der Visualisierung ihres Stromverbrauchs: Wir stellen zusätzlich alle Messwerte über eine API zur Verfügung, sodass unsere Smart-Meter-Nutzer externe Anwendungen verwenden können, um beispielsweise die Ladevorgänge zu steuern und das E-Auto möglichst günstig zu tanken. Unter diesen externen Anwendungen, die auf unserer API basieren, befinden sich clever-PV, EV-Autocharge oder Zählerfreunde.

clever-PV und EV-Autocharge richten sich an Besitzer von PV-Anlagen. Die beiden Apps ermöglichen es, überschüssigen PV-Strom auf das Auto umzuleiten und so den Eigenverbrauch zu erhöhen. Mit dynamischem Stromtarif zahlen Kunden anschließend für den notwendigen Reststrom den günstigsten Preis. Durch clever-PV kann beispielsweise auch der Betrieb einer Wärmepumpe in günstigen Stunden priorisiert werden.

Ob Privatkunde oder Unternehmen: Die Energiemanagement-Plattform Zählerfreunde bieten Lösungen für alle Kunden. Die Plattform ermöglicht es den Kunden unter anderem, den eigenen Energieverbrauch zu visualisieren, stromintensive Geräte durch die Preissignale dynamischer Tarife zu steuern und alle Geräte auf einer App zu überblicken.

Um die Daten der API in Verbindung mit all diesen Apps zu verwenden, sind keine Programmierkenntnisse nötig. In der Regel sind alle Anwendungen intuitiv bedienbar.

Sie möchten Kontakt mit uns aufnehmen? Dann nutzen Sie doch gerne unser Kontaktformular und wir melden uns bei Ihnen.

4: Welche Anbieter für dynamische Stromtarife gibt es?

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Anbieter für dynamische Stromtarife. Einer davon ist unser Partner Voltego. Er war einer der ersten Anbieter Deutschlands für dynamische Stromtarife. Der Energieanbieter bietet seinen Kunden zu 100 % nachhaltigen Grünstrom. Hier können E-Auto-Besitzer einerseits durch das Verschieben des Ladevorgangs in Zeiten mit günstigen Strompreisen, andererseits durch Reduktion ihrer Emissionen profitieren. Das Angebot von Voltego richtet sich vorwiegend an Unternehmen und Gewerbekunden.

Unser Partner RABOT Energy bietet einen speziellen Autostromtarif für E-Auto-Besitzer an. Dabei handelt es sich grundsätzlich auch um einen dynamischen Tarif mit Smart Meter. Besonders ist bei diesem Tarif beispielsweise die Funktion „Smart Laden“, wodurch das E-Auto automatisiert dann geladen wird, wenn der Börsenstrompreis besonders niedrig ist. Dafür wird das E-Auto einfach mit einer App verbunden. Das smarte Laden ermöglicht es E-Auto-Fahrern, ihre Stromkosten stark zu reduzieren und von grünem Strom zu profitieren. Ist das E-Auto selbst noch nicht mit der App kompatibel, kann alternativ eine kompatible Wallbox für das smarte Laden genutzt werden.

5: Woher bekommt man ein intelligentes Messsystem?

Bei sehr hohen Verbräuchen gilt ein Pflichteinbau eines Smart Meters. Dies ist unter anderem der Fall, wenn der Jahresstromverbrauch bei über 6.000 kWh liegt und es eine steuerbare Verbrauchseinrichtung wie eine Wallbox für das E-Auto gibt. Ein intelligentes Messgerät kann dann einerseits von dem grundzuständigen Messstellenbetreiber eingebaut werden, andererseits von einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber wie inexogy. Der Vorteil bei inexogy: Kunden erhalten ein Rundum-Paket von der Beschaffung über die Installation bis hin zur Visualisierung. Wer Kunde von Voltego oder RABOT Energy wird, bekommt automatisch das Gesamtpaket aus iMSys und dynamischem Tarif.

Mit einem intelligenten Messgerät ist es E-Auto-Besitzern möglich, einen deutlich günstigeren, dynamischen Stromtarif für das Laden des Autos zu nutzen. Das inexogy-Energieportal bietet unseren Kunden einen Einblick in ihren persönlichen Energieverbrauch – sowohl den aktuellen als auch den historischen – sowie sogenannten EPEX SPOT Day-Ahead Preise. Das sind jene Preise, die für den nächsten Tag erwartet werden. Auch diese können inexogy-Kunden im Energieportal einsehen und ihre Lasten entsprechend verlegen. Durch ein intelligentes Messsystem ist darüber hinaus eine genauere, separate Abrechnung des Stroms, der für das Laden des Autos benötigt wird, möglich.
inexogy Energieportal
Das inexogy-Energieportal zeigt: Immer wieder gibt es Tage, in denen die Strompreise lange im negativen Bereich liegen.

6: Wie hoch ist das Einsparpotenzial beim Laden eines E-Autos?

Wie hoch das Einsparpotenzial durch einen dynamischen Stromtarif tatsächlich ist, hängt unter anderem von dem eigenen Verbrauch und dem Wohnort ab. Weiter ist der Verbrauch des E-Autos stark variabel, beispielsweise nach Größe und Schwere des Autos. Entsprechend ist die folgende Rechnung als Beispiel zu betrachten.
 
Beispielrechnung Laden eines E-Autos ohne separaten Autostromtarif

Hyundai Ioniq Elektro verbraucht 16,3 kWh/100 km (ADAC Ecotest)
Fahrstrecke 250 km
Eine Kilowattstunde kostet ca. 0,30 Euro

0,30 € x 16,3 kWh = 4,89 €/100 km 4,89 € x 250 km = 1222 : 100 = 12,22 €
 
Beispielrechnung Laden eines E-Autos mit dynamischem Stromtarif

Hyundai Ioniq Elektro verbraucht 16,3 kWh/100 km (ADAC Ecotest)
Fahrstrecke 250 km
Eine Kilowattstunde kostet ca. 0,20 Euro (oft auch weniger; ADAC Dynamische Stromtarife)

0,20 € x 16,3 kWh = 3,26 €/100 km 3,26 € x 250 km = 815 : 100 =  8,15 €

Zu beachten ist hierbei außerdem, dass die Strompreise bei dynamischen Stromtarifen stark schwanken können. Mithilfe von Automatisierungslösungen kann es also sein, dass die Kosten teils noch niedriger sind als bei der Modellrechnung angenommen. Für E-Auto-Besitzer kann es sich kostentechnisch deutlich rentieren, den Ladevorgang mithilfe von intelligentem Messsystem und dynamischem Tarif in Zeiten mit günstigem Strom zu verschieben. Wie der Vergleich mit einem Benziner aussieht, welche Stromkosten tatsächlich auf einen zukommen, wenn man sich für ein E-Auto entscheidet, und wie man diese durch Smart Metering senken kann, haben wir ausführlich in diesem Artikel beleuchtet.

7: Wieso sind Autostromtarife günstiger?

Zukünftig werden Autostromtarife vermutlich sogar noch günstiger werden. Bislang ist dies allerdings Zukunftsmusik, da die notwenigen Steuerboxen noch nicht erhältlich sind. Ein Ausblick ist dennoch spannend: Die Basis für günstigere Tarife findet sich in einer gesetzlichen Regelung, dem § 14a des EnWG.

Darin festgeschrieben ist eine seit Januar 2024 geltende Pflicht zur netzorientierten Steuerung. Wer für das E-Auto eine Wallbox neu in Betrieb nehmen möchte, sollte diese Pflicht kennen; denn private Ladeeinrichtungen gelten nach § 14a des EnWG als sogenannte steuerbare Verbrauchseinrichtungen. Das meint, dass der Netzbetreiber in der Lage ist, den Netzbezug bei einer drohenden Überlastung des Netzes vorübergehend zu drosseln. Eine vollständige Abschaltung ist bei Wallboxen, die ab 2024 installiert wurden, gesetzlich nicht mehr zugelassen; eine Mindestleistung von 4,2 Kilowatt muss immer bestehen bleiben. Diese Maßnahme hat das Ziel, das Stromnetz zu stabilisieren, wenn beispielsweise zu viele E-Autos gleichzeitig laden.

Das sogenannte netzdienliche Laden wird bundesweit durch reduzierte Strompreise belohnt. Weiter gibt es für netzorientierte Wallboxen seit 2024 bundeseinheitliche Regeln für Rabatte, von denen E-Auto-Besitzer profitieren können. Eine netzdienliche Steuerung erfolgt im Idealfall mit einem intelligenten Messsystem. Dieses wird mit der eigenen Wallbox verbunden. Nur so ist es dem Netzbetreiber möglich, auch kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen.

8: Quellen

Autor: Evelyn Isaak

inexogy Newsletter

In unserem Newsletter warten aktuelle Hintergrundberichte und spannende Geschichten 
aus der inexogy Welt auf Sie.

Aktuellste Beiträge

Viele Verbraucher wissen gar nicht so genau, wer eigentlich ihr Messstellenbetreiber ist. Dabei lohnt es sich, das zu wissen: Denn in Deutschland hat jeder das Recht, seinen Messstellenbetreiber zu wechseln. Aus welchen Gründen sich ein Wechsel lohnen könnte und wie genau der Prozess aussieht, haben wir zusammengefasst.
Während viele Stromanbieter beim Thema dynamische Stromtarife noch auf die Bremse treten, drückt unser Partner Voltego aufs Gas - und liefert Strom so, wie ihr es Volt: Einfach, grün und günstig.
Je nachdem, aus welcher Region Sie kommen, wird Sie ein und dasselbe Produkt beim grundzuständigen Messstellenbetreiber zwischen 200 und mehr als 1.000 Euro pro Jahr kosten – und das oft ganz ohne Mehrwerte für Sie. Bei diesem Produkt handelt es sich um RLM-Zähler. inexogy greift hier als wettbewerblicher Messstellenbetreiber ein und bietet eine kostengünstige und einheitliche Lösung für Verbraucher.