Das intelligente Messsystem (iMSys): Der Energiewende näher durch Smart Meter

Intelligente Messsysteme sind für die Energiewende unerlässlich. Denn: Intelligente Messsysteme (iMSys) haben zahlreiche Vorteile gegenüber den klassischen analogen Stromzählern. Hier haben wir die wichtigsten Fragen zu intelligenten Messsystemen beantwortet.
Was sind intelligente Messsysteme?

Inhaltsverzeichnis

1: Was ist ein intelligentes Messsystem?

Der Begriff „Smart Meter“ bedeutet übersetzt so viel wie „intelligentes Messsystem“. Sie spielen eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, die Digitalisierung im Bereich der Stromerzeugung und -nutzung voranzubringen. Hierfür wird ein digitaler Stromzähler durch ein Kommunikationsmodul ergänzt, mithilfe dessen Verbrauchswerte direkt an Anschlussnutzer, Netzbetreiber, Messstellenbetreiber und weitere an der Energieversorgung beteiligte Unternehmen übertragen werden können.

2: Welche unterschiedlichen Messeinrichtungen gibt es?

In vielen deutschen Haushalten sind die analogen schwarzen Ferraris-Zähler noch Realität. Diese zeigen lediglich den aktuellen Zählerstand an. Die von außen sichtbare Drehscheibe dreht sich mal schneller, mal langsamer; je nachdem, wie viel Strom verbraucht wird.

Für das Ziel eines Energiesystems, dass sich vorwiegend auf erneuerbare Energien stützt, braucht es allerdings eine digitale Infrastruktur. Neben den analogen Zählern gibt es deshalb mittlerweile auch moderne Messeinrichtungen, also digitale Stromzähler. Diese können im Vergleich zu den analogen Zählern zumindest die tatsächliche Nutzungszeit und den tatsächlichen Stromverbrauch auf einem Display auf dem Zähler anzeigen.

Im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) wird zwischen modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen unterschieden. Eine intelligentes Messsystem setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Zum einen aus einem digitalen Zähler und zum anderen aus einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway. Das Smart-Meter-Gateway ist essenziell für die Kommunikation zwischen Stromverbrauchern und Stromerzeugern mit den Betreibern der Stromnetze und Energielieferanten. Intelligente Messsysteme zeigen nicht nur den aktuellen Zählerstand an, sondern ermöglichen einen Einblick in den Stromverbrauch oder die eigene Stromerzeugung in bestimmten Zeiträumen.
Aufbau eines intelligenten Messsystems

3: Wie funktioniert das Smart-Meter-Gateway des intelligenten Messsystems?

Das Herzstück eines intelligenten Messsystems ist das Kommunikationsmodul: das sogenannte Smart-Meter-Gateway. Ohne diese Komponente wären intelligente Messsysteme nicht in der Lage, Daten zu empfangen, speichern, aufzubereiten und zu versenden. Entsprechend bildet das Gateway die Schnittstelle zwischen dem digitalen Stromzähler, dem Internet und den vernetzen Geräten in Ihrem Haus.

Es gibt im Smart-Meter-Gateway insgesamt drei voneinander getrennte Schnittstellen, die vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) festgelegt wurden: Das Wide Area Network (WAN), das Local Metrological Network (LMN) und das Home Area Network (HAN). Diese stellen sicher, dass nur berechtigte Geräte und Akteure mit dem Smart-Meter-Gateway kommunizieren können.

Das Smart-Meter-Gateway kommuniziert im WAN mit den externen Marktteilnehmern sowie dem zuständigen Gateway-Administrator. Es ist also die Verbindung des intelligenten Messsystems nach draußen.

Im LMN hingegen werden die von den angebundenen Zählern gemessenen Daten an das Smart-Meter-Gateway übermittelt. Dies können sowohl Strom-, als auch Gas-, Wärme- oder Wasserzähler sein.

Im HAN, also dem Hausnetz, verbindet sich das Smart-Meter-Gateway mit der externen Infrastruktur. Alle Hauseigenen Geräte wie PV-Anlagen, Wärmepumpen oder Ladesäulen werden also somit miteinander verbunden. Diese Messwerte werden dem Endverbraucher und dem Servicetechniker zur Verfügung gestellt.

Ein CLS-Interface (Controllable-Local-System-Interface) legt zusätzlich fest, dass Netzbetreiber via Fernzugriff bestimmte sogenannte „unterbrechbare Verbrauchseinrichtungen“ oder Energieerzeuger, wie Ladesäulen oder PV-Anlagen, bei einer drohenden Überlastung des Netzes heruntersetzen oder abschalten kann. Mehr über die netzdienliche Steuerung nach § 14a des EnWG finden Sie hier.

4: Der Smart-Meter-Rollout: Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es?

Um die Klima- und Energiewende voranzubringen, braucht es intelligente Messsysteme. Nur so können zukünftig Erzeugung und Verbrauch von Strom ideal aufeinander abgestimmt werden. Der entsprechende Rollout ist in Deutschland zwar geplant, allerdings noch längst nicht abgeschlossen.

Den gesetzlichen Rahmen für den Smart-Meter-Rollout stellt das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende dar, welches am 27.05.2023 in Kraft getreten ist. In dem Gesetz wurden ein konkreter Zeitplan für ein agiles Rollout intelligenter Messsysteme und damit verbundene Ziele bis zum Jahr 2030 festgelegt. Im Gesetz ist festgelegt, wer bis wann ein intelligentes Messsystem eingebaut bekommen muss. So sollen bis 2030 möglichst alle Verbrauchsstellen, die über 6.000 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen oder eine Photovoltaik-Anlage mit mehr als sieben Kilowatt installierter Leistung haben, ein intelligentes Messsystem haben.

Während der Einbau zunächst nur für bestimmte Gruppen verpflichtend ist, ist der freiwillige Einbau eines intelligenten Messsystems ab 2025 für alle möglich.

5: Für wen sind intelligente Messsysteme Pflicht?

Das MsbG formuliert klare Ziele, wenn es um die Digitalisierung der Energiewende geht. So sollen nach § 29 Abs. 3 bis 2032 alle Verbraucher zumindest mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet sein und damit den analogen Zähler vollständig ablösen. Der Messstellenbetreiber darf sich alternativ dafür entscheiden, ein intelligentes Messsystem (iMSys) einzubauen. Verpflichtend ist ein intelligentes Messsystem laut MsbG zunächst für drei Gruppen: Haushalte oder Unternehmen…  

  1. … ab einem Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh,
  2. … mit einer steuerbaren Verbrauchseinrichtung wie einer Wallbox oder Wärmepumpe,
  3. … oder mit Erzeugungsanlagen ab 7 kW installierter Leistung.

Bei den Jahresverbrauchswerten orientiert man sich an dem Durchschnitt der letzten drei Jahre. Falls hier nicht genügend Wert vorliegen, zählt die Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers. Für Einbau, Messung und den technischen Betrieb sind entweder der grundzuständiger Messstellenbetreiber oder der von dem Verbraucher beauftragte Messstellenbetreiber verantwortlich. inexogy als wettbewerblicher Messstellenbetreiber unterstützt Interessierte gerne bei diesem Vorhaben. Der Netzbetreiber könnte sich auch dann, wenn es sich um keine der drei Pflichtgruppen handelt, ab 2025 freiwillig für den Einbau eines intelligenten Messsystems entscheiden. In dem Fall darf die Entscheidung nicht abgelehnt werden. Das langfristige Ziel ist, dass alle Haushalte in Deutschland, unabhängig von ihrem Verbrauch, ein intelligentes Messsystem erhalten können.

6: Welche Vorteile haben intelligente Messsysteme?

Intelligente Messsysteme besitzen im Vergleich mit analogen Zählern oder digitalen Zählern ohne Kommunikationseinheit zahlreiche Vorteile ­­­– sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen. Dazu gehören:

Transparenz über den Verbrauch

Bei analogen Zählern wird der angezeigte Stromverbrauch für Verbraucher oft zu einem Rätsel. Intelligente Messgeräte hingegen ermöglichen Verbrauchern deutlich mehr Transparenz über den eigenen Verbrauch. Es können nicht nur die aktuellen Verbrauchswerte eingesehen und nachvollzogen werden, sondern auch historische Stromverbräuche. Das ermöglicht Verbrauchern, ihren eigenen Verbrauch besser zu verstehen und gegebenenfalls anzupassen.
 

Genauere Abrechnungen

In vielen Haushalten ist es noch Realität, einmal im Jahr den Zähler abzulesen und die Werte an den Messstellenbetreiber zu übermitteln. Die daraus resultierende Abrechnung ist für Verbraucher oft schwer nachvollziehbar. Das intelligente Messsystem bietet hier eine Lösung: Die Verbrauchsdaten werden regelmäßig ganz automatisch übermittelt, sodass das eigenständige Ablesen oder das durch einen Ablesedienst überflüssig wird. So werden nicht nur Zeit und Aufwand, sondern auch Geld gespart.

7: Welche Anwendungsfälle gibt es für intelligente Messsysteme?

Energiemanagement
Wer über ein intelligentes Messsystem verfügt, kann seinen Stromverbrauch für beliebige Zeiträume einsehen. Dadurch können sogenannte „Stromfresser“ identifiziert und entsprechende Energiesparmaßnahmen ergriffen werden.
 
Laststeuerung
Wer eigenen Strom, beispielsweise über eine PV-Anlage, erzeugt, möchte diesen in der Regel auch ausnutzen. Um das Energiepotenzial vollständig nutzen zu können, helfen die Daten des intelligenten Messystems. An Tagen mit viel Sonneneinstrahlung werden Peaks angezeigt, an denen die Stromkosten entsprechend gering sind. Durch eine Verschiebung der Lasten auf diese Zeitspannen können so beispielsweise Wallboxen nahezu kostenlos geladen werden. Insgesamt zeigt dieser Anwendungsfall, wie Erzeugung und Verbrauch dank eines intelligenten Messsystems ideal aufeinander abgestimmt werden können.
 
Mieterstrom- und Quartierslösungen
Mieterstrom ist für Mehrfamilienhäuser eine Möglichkeit, sich selbst mit Strom zu versorgen und damit an der Energiewende teilzuhaben. Dadurch wird nicht nur umweltfreundlicher und günstiger Strom erzeugt, sondern auch das lokale Verteilnetz entlastet. Der Strom wird beispielsweise durch eine PV-Anlage erzeugt. Mieterstrom ist nicht nur für die Mieter, sondern auch für die Vermieter attraktiv: Mieterstrommodelle erhöhen den Wert der Immobilie und können zudem die Einnahmen durch den Verkauf des selbsterzeugten Stroms steigern. Intelligente Messsysteme erfassen dabei den selbsterzeugten Strom zu bestimmten Tageszeiten und geben damit einen Überblick über die nutzbare Menge.In der Praxis gibt es verschiedene Möglichkeiten, ein Mieterstrommodell zu realisieren. inexogy konnte bereits knapp 1.000 Mieterstrom-Projekte umsetzen und ist damit einer der erfahrensten Mieterstromanbieter Deutschlands. Interessierte können gerne eine Mieterstrom-Anfrage ausfüllen und wir setzen uns nach einer Prüfung zeitnah mit ihnen in Verbindung.
   
Submetering-Lösung
Intelligente Messsysteme ermöglichen Verbrauchern einen deutlich größeren Komfort. Als Allround-Talent könnten intelligente Messsysteme Messwerte aller Sparten, also sowohl den Gas- als auch den Wasser- oder Wärmeverbrauch, empfangen. Die Submeter-Daten werden anschließend beispielsweise an Abrechnungsdienste und Endkunden übermittelt. Verbraucher können sich so alle gemessenen Verbräuche – beispielsweise in einer App – visualisieren lassen. Es wird final also nur ein Gerät benötigt, um das gesamte eigene Verbrauchsverhalten überblicken zu können. Auch Vermieter und Unternehmen profitieren erheblich von Submetering, da der Verwaltungsaufwand für sie deutlich geringer wird, wenn der Energieverbrauch automatisch erfasst wird.
 
Community-Clouds
Heutzutage kann jeder in der Gesellschaft von einem Konsumenten zu einem sogenannten Prosumer – einer Mischung aus Konsument und Produzent – werden. In Zeiten der Energiewende werden Prosumer von Erneuerbaren Energien immer wichtiger und zeigen erhebliche Potenziale auf. Mit Intelligenten Messsystemen können sich Prosumer zu Energiegemeinschaften oder virtuellen Kraftwerken zusammenschließen. Damit kann ein Energieaustausch stattfinden, wodurch beispielsweise ein Erzeuger einen anderen bei einer Knappheit unterstützen kann.
 
Dynamische Stromtarife
Intelligente Messsysteme ebnen den Weg für dynamische Stromtarife – sprich Tarife, die sich an den Preisen der Strombörse orientieren. Kunden zahlen nicht mehr wie bei herkömmlichen Tarifen einen Fixpreis pro kWh, sondern den Preis der Strombörse. Hier fallen und steigen die Preise je nach Angebot und Nachfrage. Ist beispielsweise viel Energie aus Wind und Sonne verfügbar, sinken die Preise. Dieser Zeitraum kann aktiv genutzt werden, um beispielsweise ein Elektroauto sehr günstig aufzuladen. Entsprechend sind die Preise wieder höher, wenn das Angebot geringer ist. Durch den langfristigen Ausbau der Erneuerbaren Energien können Kunden hier voraussichtlich immer häufiger von niedrigen oder sogar negativen Strompreisen profitieren. Energielieferanten müssen ab 2025 allen Menschen mit intelligenten Messsystemen einen solchen dynamischen Stromtarif anbieten.
 
Direktvermarktung
Direktvermarktung meint, dass Prosumer ihren Strom aus erneuerbaren Energiequellen direkt an die Strombörse verkaufen. Laut Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist die Direktvermarktung für PV-Anlangen mit einer Nennleistung ab 100 kWp sogar verpflichtend; Betreiber von PV-Anlagen mit geringerer Leistung können sich allerdings auch freiwillig für die Direktvermarktung entscheiden. Für eine erfolgreiche Direktvermarkung profitieren Prosumer insofern von intelligenten Messsystem, als sie Speicherung, Produktion und Verbrauch ihrer Energie auf einen Blick haben. Dies gelingt beispielsweise über ein Energiemanagementsystem (HEMS). Die durch den Stromzähler gesammelten Daten können dann ständig über das Smart-Meter-Gateway an den Direktvermarkter gesendet und anschließend an der Strombörse verkauft werden. Besonders für kleinere Erzeuger ermöglicht die automatische Übertragung an den Direktvermarkter eine einfachere und schnellere Kommunikation zwischen den Partnern.
Intelligente Messsysteme und ihre Anwendungsfälle.

8: Für wen lohnt sich ein intelligentes Messsystem?

Langfristig wird es immer mehr Menschen geben, die PV-Anlagen, Wallboxen, Wärmepumpen oder Ähnliches besitzen. Weiter soll immer mehr Energie aus volatiler Sonnen- und Windkraft erzeugt und genutzt werden. Für die Erreichung der Klimaziele ist diese Entwicklung positiv zu betrachten; jedoch wird es auch immer schwieriger, das Stromangebot mit der Nachfrage in Einklang zu bringen.

Hier greifen intelligente Messsysteme ein: Sie dienen als digitale Schnittstelle für Betreiber des Energienetzes, welche letzteres anhand der immer aktuellen Daten stabiler steuern kann. Für Netzbetreiber lohnen sich intelligente Messsysteme außerdem insofern, als sie den Strombezug einiger Anlagen bei drohender Netzüberlastung reduzieren können. Dies kann bei Anlagen mit hohem Stromverbrauch, wie beispielsweise Wallboxen, der Fall sein. So können Engpässe vermieden werden.

Auch für private Haushalte und Unternehmen lohnen sich intelligente Messsysteme aus verschiedenen Gründen. So kann beispielsweise der eigene Energiekonsum genauer nachvollzogen werden. Durch ein intelligentes Messsystem werden dynamische Stromtarife möglich gemacht, sodass Verbraucher anschließend das eigene Konsumverhalten anpassen und dadurch ihre Stromkosten senken können. Für Menschen, die einen sehr hohen Jahresstromverbrauch haben, offenbaren sich hierbei oft deutliche Einsparpotenziale: Sie können von den Preisschwankungen an der Strombörse besonders profitieren.

Intelligente Messsysteme lohnen sich nicht nur für Konsumenten, sondern auch für Prosumer. So können Menschen mit einer PV-Anlage unter anderem ihre Stromnutzung dank eines intelligenten Messsystems, eines zusätzlichen Energiemanagementsystems und einer Steuerbox automatisieren. So kann beispielsweise eine Wallbox automatisch eingeschaltet werden, wenn gerade die Sonne scheint. Der selbst erzeugte Strom wird damit optimal genutzt. Weiter erlauben intelligente Messsysteme es Menschen mit Solaranlagen, bequem an der Direktvermarktung teilzunehmen.

9: Wie funktioniert der Einbau von intelligenten Messsystemen?

Für einige Gruppen ist der Einbau intelligenter Messsysteme verpflichtend. Ab dem Jahr 2025 hat dann jeder Haushalt ein Recht darauf, denn Einbau eines intelligentes Messsystems zu verlangen. Dieses darf allerdings nicht einfach selbstständig von einem Verbraucher eingebaut werden. Für den Einbau ist ein Messstellenbetreiber zuständig – entweder der grundzuständige Messstellenbetreiber oder der von Ihnen gewählte Messstellenbetreiber, wie beispielsweise inexogy. Plant der grundzuständige Messstellenbetreiber den Einbau eines intelligenten Messsystems, muss er den Verbraucher mindestens drei Monate vorher darüber informieren. Anschließend wird ein Installateur sich um den Einbau kümmern.

Wählt ein Vermieter einen anderen Messstellenbetreiber aus, um ein intelligentes Messsystem installieren zu lassen, kümmert sich auch letzterer um den Einbau. Der Messstellenbetreiber ist im Anschluss auch für den Betrieb und die Wartung des intelligenten Messsystems zuständig. Bei einer freiwilligen Entscheidung für einen frühzeitigen Einbau eines intelligentes Messsystems muss der Messstellenbetreiber dieses ab 2025 innerhalb von vier Monaten installieren. Bereits eingebaute intelligente Messsysteme, die nicht nach aktuellen Sicherheitsstandards zertifiziert sind, dürfen noch für acht Jahre nach dem Einbau verwendet werden.

Kunden von inexogy erhalten alle Dienstleistungen rund um intelligente Messsysteme aus einer Hand. Von der Beschaffung bis hin zum Einbau und der Visualisierung – wir übernehmen alles. Darüber hinaus bieten wir PV- und Energiewende-Unternehmen die Möglichkeit, die Installation der Messtechnik selbst zu übernehmen. Das erleichtert den Rollout für beide Seiten.

10: Kann der Messstellenbetreiber einfach gewechselt werden?

In jeder Region gibt es einen sogenannten grundzuständigen Messstellenbetreiber. Wer der grundzuständige Messstellenbetreiber ist, kann der Stromrechnung entnommen werden.  Anschlussnutzer dürfen sich allerdings jederzeit für einen anderen Messstellenbetreib als den grundzuständigen entscheiden. Diese nennen sich wettbewerbliche Messstellenbetreiber. Der Wechsel kann verschiedene Gründe – wie beispielsweise zusätzliche Dienstleistungen – haben.

Wir bei inexogy kümmern uns als wettbewerblicher Messtellenbetreiber um den Wechselprozess unserer Kunden. Dafür melden wir zunächst den Wechsel des Messstellenbetreibers beim Verteilnetzbetreiber (VNB). Weiter organisieren wir in Rücksprache mit dem bisherigen Messtellenbetreiber den Ausbau des alten Zählers. Anschließend kümmern sich Installateure um den fachgerechten Einbau des Smart Meters.

Kunden anderer wettbewerblicher Messstellenbetreiber müssen in der Regel selbst einen Wechsel anstoßen. Dafür muss eine Erklärung an den aktuellen Messstellenbetreiber gesendet werden – entweder per Brief, E-Mail oder Fax. Darin sollten enthalten sein: Name und Anschrift sowie ggf. Registernummer und -gericht bei Unternehmen, Entnahmestelle mit Adresse, Zählernummer oder Zählpunkt mit Adresse und Nummer, Name und Anschrift des neuen Messtellenbetreibers sowie ggf. Registernummer und -gericht bei Unternehmen und Zeitpunkt, zu dem der Wechsel stattfinden soll. Auf der Webseite der Bundesnetzagentur gibt es eine Mustererklärung , die zum Wechsel genutzt werden kann. Abschließend wird der Wechsel direkt zwischen dem alten und dem neuen Messstellenbetreiber abgewechselt. Mit dem Wechsel sind keine Kosten verbunden.

Achtung: Mieter dürfen den Messstellenbetreiber in der Regel ebenfalls frei wählen. Allerdings kann dieses Recht unter bestimmten Voraussetzungen an den Vermieter übergehen. Dies kann der Fall sein, wenn das Gebäude bereits komplett mit intelligenten Messgeräten ausgestattet ist und diese nicht nur Strom, sondern mindestens eine weitere Energieart messen. Mieter haben dann das Recht, von Ihrem Vermieter zu fordern, alle zwei Jahre neue Angebote einzuholen.

11: Gibt es Vorgaben zur Datensicherheit und zum Datenschutz von intelligenten Messsystemen?

Smart Meter senden und empfangen ständig Daten; was sie wie jede digitale Kommunikationsinfrastruktur der Gefahr potenzieller Hacking-Angriffe aussetzt. Weiter können die Daten Aufschluss über das eigene Verbrauchsverhalten geben, wodurch sie besonders sensibel werden. Datenschutz und Datensicherheit müssen in dem Kontext also großgeschrieben werden.

Durch das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende stellt der Gesetzgeber umfangreiche und strenge Forderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit bei intelligenten Messsystemen. Von dem Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt es hier sogenannte BSI-Schutzprofile sowie Technische Richtlinien.

Gesetzlich geregelt ist beispielsweise, wer welche Daten registrieren und nutzen darf. Die Daten, die das intelligente Messsystem versendet, müssen verschlüsselt und pseudonymisiert, gegebenenfalls sogar anonymisiert, werden. Die verschlüsselten Daten dürfen wiederum nur an berechtigte Empfänger gesendet werden. Dazu zählen vor allem Netzbetreiber oder Stromlieferanten. So soll vermieden werden, dass unberechtigte Dritte Zugang zu den Daten erhalten können. Um zu verhindern, dass extern Nutzerprofile erstellt werden können, werden die Daten direkt lokal beim Verbraucher verarbeitet. Das Smart-Meter-Gateway versendet die Werte, die für eine Abrechnung notwendig sind, also direkt fertig berechnet und verschlüsselt.

Die Nutzung der gesendeten und empfangenen Daten ist zweckgebunden. Diese Zwecke müssen im Voraus klar definiert werden. Final erfüllen alle Smart-Meter-Gateways, die BSI-geprüft und zertifiziert sind, ein hohes Schutzniveau. Eine Zertifizierung intelligenter Messgeräte weist nach, dass alle gesetzlich festgeschriebenen Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen erbracht werden.

Für Verbraucher sollten alle Kommunikations- und Verarbeitungsschritte jederzeit sichtbar und nachweisbar sein. Der Messstellenbetreiber ist in der Verantwortung, eine korrekte und nachvollziehbare Konfiguration und Messdatenverarbeitung des intelligenten Messsystems zu gewährleisten.

12: Wie oft versenden intelligente Messsysteme ihre Daten?

Intelligente Messsysteme können über das Kommunikationsmodul einerseits Daten senden, andererseits auch Daten empfangen. Die gemessenen Verbrauchswerte werden einmal täglich an den Messstellenbetreiber gesendet. Diese Werte sind standardmäßig in 15-Minuten-Intervalle aufgeschlüsselt. Vertraglich können allerdings auch andere Zwecke vereinbart werden, sodass detailliertere Daten fließen können. Intelligente Messsysteme versenden die erfassten Werte entweder über Mobilfunk oder über Kabel (LAN/Ethernet).

13: Wie sicher sind intelligente Messsysteme von inexogy?

Als Gateway-Administrator setzt inexogy auf Smart-Meter-Gateways von den führenden Herstellern, wie beispielsweise PPC, Theben oder EMH. Alle Gateways sind nach den Vorgaben des BSI (PP, TR-03109), PTB-A 50.8 und des FNN-Lastenheftes entwickelt. Diese haben integrierte Schnittstellen für WAN, LMN, HAN und CLS. Die Daten werden anschließend über das Meter Data Management (MDM) von inexogy empfangen, entschlüsselt und bereitgestellt.

Für einen sicheren Betrieb ist inexogy nach dem IT-Grundschutz ISO 27001 zertifiziert. Auch unsere eigene Gateway-Administration (CLS-Management) ist zertifiziert und damit sicher. Den besonderen Schutzbedarf des Gateways stellen wir zudem dadurch sicher, dass wir beispielsweise die Zeitsynchronisation, die Zertifikatsverwaltung, die Profilverwaltung oder das Monitoring der installieren Gateways übernehmen.

Verwendete Quellen rund um das Thema intelligente Messsysteme

Autor: Evelyn Isaak

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