Förderung von Wärmepumpen: Was gilt nach GEG 2024?

Die Umstellung auf eine Wärmepumpe ist nicht nur umweltfreundlich, sondern unterliegt in Deutschland auch einer Förderung. Der Staat hat verschiedene finanzielle Anreize geschaffen, um den Einsatz nachhaltiger Heizsysteme voranzutreiben und die Forderungen des GEG 2024 finanzierbar zu machen. Hier ein Überblick über die Fördermöglichkeiten.
Wärmepumpe

Inhaltsverzeichnis

1. Welche Förderung gibt es?

Die Förderung für Wärmepumpen setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen:

  1. Grundförderung: 30 % der Kosten
Der Staat bietet eine Grundförderung von 30 % der Investitionskosten für den Einbau einer Wärmepumpe. Diese Förderung ist für alle Immobilienbesitzer zugänglich, die in ein nachhaltiges Heizsystem investieren möchten. Sie umfasst sowohl die Kosten für die Wärmepumpe selbst als auch für die Installation und notwendige Anpassungen am Heizsystem.
 
  1. Geschwindigkeitsbonus: 20 % für frühe Umsteiger
Besonders attraktiv ist der „Geschwindigkeitsbonus“, der bis zu 20 % zusätzliche Förderung gewährt, wenn eine bestehende Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird. Voraussetzungen sind, dass die Heizung mindestens 20 Jahre alt ist und vor 2024 eingebaut wurde. Diese Zusatzförderung gilt bis Ende 2028 und ist besonders für Hausbesitzer interessant, die eine ältere, intakte Heizung vorzeitig austauschen möchten. Hinweis: Dieser Bonus sinkt alle zwei Jahre um drei Prozentpunkte. Ab 2028 entfällt der Geschwindigkeitsbonus vollständig.
 
  1. Einkommensabhängiger Bonus von 30 %
Um auch einkommensschwächeren Haushalten die Umstellung auf Wärmepumpen zu erleichtern, steht ein zusätzlicher Bonus von 30 % für Haushalte mit einem jährlichen zu versteuernden Einkommen bis 40.000 Euro zur Verfügung.

Alle Boni können kombiniert werden, allerdings gibt es eine Deckelung der Förderung bei 70 % der Gesamtkosten.

2. Wie lässt sich die Förderung von Wärmepumpen ideal nutzen?

Um die maximale Förderung zu erhalten, sollten alle für den jeweiligen Fall möglichen Boni kombiniert werden. Hier ein paar Tipps:

  1. Energieberatung nutzen: Eine qualifizierte Energieberatung hilft dabei, die beste Lösung für das eigene Gebäude zu finden und die Fördermöglichkeiten optimal auszuschöpfen. Einige Förderprogramme setzen sogar eine vorherige Beratung voraus.

  2. Anträge vor Beginn der Arbeiten stellen: Die meisten Förderungen müssen vor Beginn des Einbaus beantragt werden. Rückwirkende Anträge werden in der Regel nicht genehmigt.

  3. Kombination mit Photovoltaik: Wärmepumpen sind besonders effizient, wenn sie mit Solarstrom betrieben werden. Wer in eine Photovoltaikanlage investiert, kann zusätzlich von Solarstrom-Förderungen profitieren und den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms erhöhen.

3. Lohnt sich die Investition trotz hoher Anschaffungskosten?

Auch wenn die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe zunächst höher sein können als bei konventionellen Heizsystemen, lohnen sich die Investition und die Umstellung auf lange Sicht. Dank der Förderung reduziert sich die anfängliche finanzielle Belastung erheblich, und durch die hohe Effizienz von Wärmepumpen lassen sich die Heizkosten im Vergleich zu fossilen Brennstoffen langfristig deutlich senken. 

Auch die Preise für fossile Energieträger sind starken Schwankungen unterworfen und steigen durch neue Umweltabgaben stetig an, während Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik stabilere und kalkulierbare Energiekosten ermöglichen.

4. Welche Rolle spielen Smart Meter?

Wärmepumpen sind sogenannte „steuerbare Verbrauchseinrichtungen“. Nach § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) sind Smart Meter für steuerbare Verbrauchseinrichtungen, also auch Wärmepumpen, ab 2025 verpflichtend. Die Regelung erlaubt es Netzbetreibern, bei Netzengpässen kurzfristig auf die Leistung steuerbarer Geräte zuzugreifen und deren Betrieb im Notfall zu dimmen. Voraussetzung hierfür sind Echtzeit-Daten zum Verbrauch, die nur durch ein Smart Meter erfasst und versendet werden können. Im Gegenzug erhalten Betreiber von Wärmepumpen Zugang zu reduzierten Netzentgelten, was ihre Betriebskosten senken kann.

Smart Meter schaffen final auch die Voraussetzung, Wärmepumpen und andere Energiewende-Technologien in einen Haushalt zu integrieren. Dafür können beispielsweise Heim-Energiemanagementsysteme (HEMS) genutzt werden. inexogy stellt seinen Kunden eine semi-public Rest-API zur Integration der Messwerte zur Verfügung, welche für das eigene HEMs genutzt werden kann. Weiter besteht mit Smart Meter die Option, dynamische Stromtarife zu nutzen.

5. Warum gibt es eine Förderung von Wärmepumpen?

Das Gebäudeenergiegesetz 2024 hat verschiedene Regelungen getroffen, um das Heizen im Gebäudesektor nach und nach klimafreundlicher zu gestalten. Eine pauschale Erfüllungsoption des GEG 2024 stellen Wärmepumpen dar. Denn: Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich, um Gebäude effizient und klimafreundlich zu beheizen. Sie arbeiten emissionsfrei und können in Kombination mit Solarstrom nahezu CO₂-neutral betrieben werden.

Vor dem Hintergrund des Ziels der Klimaneutralität bis 2045 spielen Wärmepumpen entsprechend eine Schlüsselrolle, weshalb ihr Einbau sowie der Einbau anderer klimafreundlicher Heiztechnologien gefördert wird.

6. Quellen

Autor: Evelyn Isaak

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