Den Rollout gemeinsam bewältigen

Rollout-Pflichten erfüllen: Wie Kooperationen (kleine) gMSB entlasten können

Ob großer Netzbetreiber oder kleines Stadtwerk: Für alle gelten dieselben gesetzlichen Pflichten zum Smart Meter Rollout. Die Zahlen zeigen deutlich, dass vor allem kleine gMSBs vor vielfältigen Herausforderungen stehen.

Inhaltsverzeichnis

Einordnung: Die gesetzlichen Anforderungen an gMSBs

Die Digitalisierung der Energiewende schreitet voran, und mit ihr steigen die gesetzlichen Anforderungen an Netzbetreiber sowie grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB). So muss die Pflichtgruppe bereits bis Ende 2025 zu mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 zu mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 nahezu vollständig mit intelligenten Messsystemen ausgestattet sein. Zu dieser Pflichtgruppe gehören Messlokationen mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden, Anlagen mit einer Nennleistung ab 7 Kilowatt sowie steuerbare Verbrauchseinrichtungen. Parallel zum Smart Meter Rollout kommt der sogenannte Steuer-Rollout hinzu: Bis Ende 2026 müssen Netzbetreiber in der Lage sein, Verbraucher und Einspeiser bei Netzengpässen gezielt zu steuern.

Der aktuelle Stand: Eine Branche unter Zeitdruck

Die im Oktober 2025 veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass der Ausbau deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Einbauquote intelligenter Messsysteme ist weiterhin gering, und auch der Anteil der Pflichteinbaufälle wächst nur langsam. Besonders kleinere gMSB stehen vor Herausforderungen: Häufig fehlen ausreichend qualifiziertes Personal, die erforderliche IT-Infrastruktur oder wirtschaftliche Anreize, um den Rollout in der notwendigen Geschwindigkeit durchzuführen. Während größere Betreiber ihre Vorgaben teils bereits übererfüllen, haben einige kleinere Netzgebiete noch keine Installationen vorgenommen. Die Gründe liegen unter anderem in der geringen Skalierbarkeit kleiner Netzstrukturen und in den gesetzlichen Preisobergrenzen, die die Wirtschaftlichkeit zusätzlich begrenzen.

Zunehmende technische und organisatorische Komplexität

Die Einführung intelligenter Messsysteme erfordert umfangreiche technische und organisatorische Vorbereitung. Dazu gehören der Aufbau einer stabilen Gateway-Administration, die Entwicklung stabiler IT-Systeme, die Implementierung sicherer Prozesse ebenso wie die gegebenenfalls notwendige Schulung des eigenen Personals. Mit dem Steuer-Rollout steigen die Anforderungen weiter: Netzbetreiber müssen künftig in Echtzeit reagieren können und benötigen dafür entsprechende Datenqualität, Systeme und Abläufe. Für gMSB, die bereits mit dem bisherigen Rollout stark ausgelastet sind, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung.

Ein Lösungsansatz: Zusammenarbeit mit inexogy als wettbewerblicher Messstellenbetreiber

Ein Weg, um die gesetzlichen Vorgaben dennoch zu erfüllen, besteht in der Kooperation mit einem wettbewerblichen Messstellenbetreiber wie inexogy. Eine solche Zusammenarbeit ermöglicht es, die Rollout-Anforderungen je nach Bedarf umzusetzen – sei es ausschließlich in der Pflichtgruppe oder auch darüber hinaus. Das Vorgehen kann regional, punktuell oder flächendeckend ausgelegt werden. Der Steuer-Rollout ist dabei ebenfalls abgedeckt, inklusive der Bereitstellung von Live-Daten aus TAF 10, die Netzbetreibern wichtige Informationen über das aktuelle Netzgeschehen liefern. Auf diese Weise können gMSB ihre gesetzlichen Verpflichtungen Schritt für Schritt erfüllen und zugleich ihren Kunden moderne energiewirtschaftliche Anwendungen zugänglich machen.

Operative Entlastung und digitale Prozesse für gMSBs

Die Kooperation bietet insbesondere operative Vorteile: Es sind keine Vorinvestitionen erforderlich, zusätzlicher Personalbedarf entfällt, und komplexe IT-Strukturen müssen nicht in Eigenregie aufgebaut werden. Bestellungen für Endkunden erfolgen digital über eine mandantenfähige Bestellstrecke, bei der von Beginn an auf hohe Datenqualität geachtet wird, um Fehlanfahrten zu reduzieren. Über ein Partnerportal erhalten gMSB jederzeit Einblick in laufende Aufträge, Installationen und Serviceeinsätze. Gleichzeitig bleibt der regionale Kundenkontakt gewahrt, da Rückfragen transparent und unmittelbar beantwortet werden können. Durch die Spezialisierung und Erfahrung des Dienstleisters entsteht ein verlässlicher Rahmen für die Umsetzung der gesetzlichen Rollout-Vorgaben.

Ausblick: Ein anspruchsvoller, aber realisierbarer Weg

Auch wenn nicht alle gMSB die gesetzlichen Quoten fristgerecht erreichen werden, entwickelt sich die Branche insgesamt in Richtung einer stabilen und zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur. Die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern kann dabei helfen, bestehende Hürden zu überwinden und notwendige Prozesse effizient umzusetzen.

Alle gMSB, die an einer Partnerschaft interessiert sind, können sich schnell und einfach unter together.inexogy.com als Partner registrieren.

Quellen

Bundesnetzagentur. Roll-out intelligente Messsysteme: Quartalsweise Erhebungen.

Autor: Evelyn Isaak

inexogy Newsletter

In unserem Newsletter warten aktuelle Hintergrundberichte und spannende Geschichten
aus der inexogy Welt auf Sie.

Aktuellste Beiträge

Um als Verteilnetzbetreiber (VNB) den Leistungsbezug einer Verbrauchseinheit wie einer Wärmepumpe gemäß §14a EnWG und §9 EEG zu reduzieren, gibt es verschiedene technische Instrumente. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Steuerbox, die in Kombination mit einem Smart Meter Gateway (SMGW) arbeitet. Doch auf welche Weisen gelingt die netzdienliche Steuerung?
Am 14.10.2025 war inexogy gemeinsam mit der Techem im "aktueller Bericht" des Saarländischen Rundfunks vertreten. Der Beitrag beleuchtet eindrucksvoll, welche Vorteile Smart Meter für Privatpersonen bieten – und zeigt einmal mehr, wie wichtig der flächendeckende Rollout ist.
Das Warten hat ein Ende – Anfang der kommenden Woche geht das neue inexogy Energieportal unter portal.inexogy.com für alle Kundinnen und Kunden online.