Wie viel Strom verbrauchen Haushaltsgeräte? Wir beleuchten den Verbrauch, die Kosten und geben hilfreiche Energiespartipps

Im Haushalt können sich viele Stromfresser verstecken. Doch das ist in Zeiten von hohen Energiepreisen nicht die einzige Problematik. Auch das beliebte Homeoffice sorgt dafür, dass die eigenen Energiekosten nicht unbedingt kleiner werden.
Stromverbrauch Haushaltsgeraete

Wichtiger Hinweis

Im Juli 2024 wurde die Geräteerkennung aus dem Energieportal ausgeschaltet. Die Funktion wird auch aus unseren Apps entfernt. Mehr über die Hintergründe und Folgen können Sie in unserem Forum nachlesen.

Doch wer genau weiß, welche Geräte im Haushalt zu den größten Verbrauchern gehören, kann gezielt Strom sparen und mit Smart Metern noch effizienter gegensteuern. Bei 31,94 Cent pro Kilowattstunde (Stand Juli 2021) ist dies ein wichtiger Schritt, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden. Daher ist es auch empfehlenswert, sich mit Tipps rund ums Energiesparen im Haushalt auseinanderzusetzen.

Nahezu alle Stromversorger kündigen bereits Erhöhungen an und sogar einige wiesen darauf hin, dass sie keine Neukunden akzeptieren, weil Angebot und Nachfrage bei Energie durch die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Pandemie in Schieflage geraten ist. Deshalb ist es ratsam, Stromfresser ausfindig zu machen und den Verbrauch zu senken.

Stromfresser 1: Veraltete Heizungspumpen

In Häusern und Wohnungen sorgt oft eine elektrische Heizungspumpe dafür, dass warmes Wasser zum Duschen, Baden und Heizen zur Verfügung steht. Je nach Konsumverhalten kann so eine Pumpe bis zu 500 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbrauchen. Das entspricht ungefähr 159,70 Euro. Spätestens alle zehn Jahre sollte eine Heizungspumpe ausgewechselt werden. Neuere Modelle arbeiten nämlich nicht durchgehend, sondern können den Bedarf an Heizungsleistung erkennen und ihre Leistung dementsprechend regulieren. So kann der Stromverbrauch auf bis zu 150 Kilowattstunden reduziert werden.

Stromfresser 2: Herd

Wer einen elektrischen Herd in seiner Küche hat, kann beim Kochen und Backen bis zu 445 Kilowattstunden und somit 142,13 Euro im Jahr Stromkosten produzieren. Neben der Anschaffung eines neueren Modells können alte Herde stromsparend genutzt werden. Zum Beispiel den energieeffizienteren Wasserkocher zum Erhitzen von Wasser benutzen, kleinere Portionen in der Mikrowelle aufwärmen, beim Backen aufs Vorheizen verzichten und Umluft nutzen sowie Töpfe mit Deckel passend zur Größe der Kochplatten benutzen.

Stromfresser 3: Gefrierschrank

Mit einem jährlichen Verbrauch von etwa 415 Kilowattstunden (132,52 Euro) gehören Gefrierschränke unter die Top 3. Da sie ununterbrochen laufen, ist es hier sinnvoll, die Tür des Gefrierschranks nur kurz zu öffnen und beim Neukauf auf die Effizienzklasse zu achten.

Stromfresser 4: Kühlschrank

Der Kühlschrank ist ebenfalls rund um die Uhr in Betrieb. Mit etwa 330 Kilowattstunden (105,40 Euro) im Jahr sollte es vermieden werden, ihn an einem warmen Ort, wie zum Beispiel am Herd, aufzustellen. Auch ist nicht nötig, beim Kühlschrank die höchste Kühlstufe einzustellen. Eine Temperatur von bis zu 7,5 Grad ist völlig ausreichend, sondern auch besser für das Gemüse.

Stromfresser 5: Geschirrspüler

Geschirrspüler verbrauchen etwa 245 Kilowattstunden pro Jahr (78,35 Euro). Mit ihnen zu spülen, ist dennoch günstiger als mit der Hand. Bis zu 30 Prozent spart jeder Haushalt mit deren Einsatz.

Hier gilt: die Maschine voll machen und das Geschirr nicht vorspülen. Neuere Modelle erkennen aber mittlerweile, ob eine Maschine voll ist oder nicht und benötigen dann nur die halbe Menge Wasser und Strom.

Stromfresser 6: Trockner

Wie viel Strom ein Trockner verbraucht, hängt von seinem Alter und vom Gerätetyp ab. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines zehn Jahre alten Wäschetrockners (von der Art eines Wärmepumpentrockners) liegt bei rund 4,1 kWh pro Trockengang. Bei 160 Trockengängen im Jahr und einem Strompreis von 31,94 Cent entstehen so Stromkosten von 209,53 Euro im Jahr. Ein modernes Gerät der Energieeffizienzklasse A+++ verbraucht dagegen nur rund 1,45 kWh pro Trockengang (232 kWh pro Jahr). Damit belaufen sich die Stromkosten auf rund 74,10 Euro jährlich.

Am sparsamsten sind Kondensationstrockner, die mit Wärmepumpentechnologie ausgestattet sind: Die der Luft entzogene Energie entweicht nicht, sondern wird erneut zum Aufheizen genutzt. Am besten ist es, denn Trockner nur laufen zu lassen, wenn er voll ist. Ratsam ist es außerdem, die Wäsche vorher gut in der Waschmaschine zu schleudern, damit diese möglichst wenig Restfeuchte enthält. Zusätzlich sollten regelmäßig die Fusselsiebe gereinigt werden.

Stromfresser 7: Waschmaschine

Bei einem 3-Personen-Haushalt verbraucht eine Waschmaschine etwa 220 kWh pro Jahr (70,27 Euro). Um hier den Stromverbrauch zu drücken, sollte bei 30 Grad statt 40 gewaschen werden. Moderne Waschmittel und Fleckenentferner können hartnäckige Flecken bereits bei niedrigen Temperaturen beseitigen. Viele Modelle verfügen bereits über ein Eco-Programm: Dieser Waschgang dauert zwar länger, aber spart Wasser und Strom.

Stromfresser 8: Fernseher

Auch der Fernseher gehört zu den Stromfressern. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 190 Kilowattstunden im Jahr zahlt man immerhin 60,67 Euro. Zwar heißt es immer, man sollte den Fernseher nicht im Standby-Modus lassen, aber bei neueren Geräten ist der Unterschied kaum noch erwähnenswert.

Stromfresser 9: LED-Deckenleuchte

In jedem Haushalt kommt täglich der Lichtschalter zum Einsatz. Eine 30-Watt-LED-Deckenleuchte im Wohnzimmer hat eine durchschnittliche Leuchtdauer von 4,5 Stunden am Tag. Das ist ein Verbrauch von 49,26 kWh, wofür man 15,74 Euro jährlich an Stromkosten zahlt.

Zum Vergleich bei 4,5 Stunden am Tag:

  • LED Stromverbrauch (30 W): 49,26 kWh: 15,74 €
  • Halogen Stromverbrauch (220 W): 294 kWh: 93,90 €
  • Glühlampen Stromverbrauch (180 W): 359 kWh: 114,66 €

Stromfresser 10: Homeoffice

Seit der Corona-Pandemie hat sich der Berufsalltag für die meisten Arbeitnehmer verändert. Videokonferenzen, virtuelle Spieleabende mit Kollegen und andauernder Datenaustausch über das heimische Internet sorgen nicht nur für einen vermehrten Stromverbrauch, sondern auch für eine Erhöhung des CO2-Ausstoßes.

Die Internetnutzung ist um 15 bis 40 Prozent weltweit gestiegen. Wer beispielsweise 15 Meetings von einer Stunde pro Woche hat, komme auf einen monatlichen Ausstoß von 9,4 Kilogramm. Bleibt die Kamera ausgeschaltet, sinke der Wert auf niedrige 377 Gramm (globaler Mittelwert). Doch trotz der Zahlen zum Energieverbrauch von Videostreamings sind diese meist klimafreundlicher als lange Anreisen, so das Umweltbundesamt (UBA) in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit.

Um den Stromverbrauch zu reduzieren, ist es empfehlenswert, All-in-one-Geräte (Drucken, Kopieren) zu nutzen und PC, Drucker und das Zubehör vollständig ausschalten. Der WLAN-Router ist bei den meisten Haushalten durchgängig eingeschaltet und verbraucht so im Jahr ca. 135 Kilowattstunden (43,12 Euro).

Stromfresser 11: Elektroauto

Mal angenommen, man nutzt sein Elektroauto nur für private Zwecke und fährt jährlich 10.000 Kilometer, dann sind das etwa 27,40 Kilometer am Tag. Bei dieser Fahrleistung kann das E-Auto über den normalen Stromzähler im Haushalt geladen werden. Das sparsamste Elektroauto, der Kompaktwagen Hyundai Ioniq Elektro, kommt laut ADAC auf einen Ecotest-Verbrauch von 16,3 kWh/100 km. Auf ein Jahr gerechnet, würde das mit 521 Euro jährlich an Stromkosten zu Buche schlagen. Dabei wichtig zu wissen ist, umso leichter das Auto, desto geringer der Verbrauch. Auch können automatische Komfortsteuerungen dazu verhelfen, die Stromkosten des Elektroautos zu senken.

Mithilfe des Energieportals und der Geräteerkennung Stromfresser identifizieren

Wenn man sich die Zahlen bei den genannten Stromfressern anschaut, kommt doch eine beachtliche Summe zusammen. Damit man seinen Stromverbrauch besser in den Griff bekommt, sollte man sich für ein Smart Meter wie von inexogy entscheiden und nicht für einen einfachen digitalen Zähler.

Mithilfe von Smart Metern können über das Energieportal via Desktop-Anwendung und App die Verbrauchsmuster einzelner Geräte identifiziert und analysiert werden. Die gewonnenen Daten werden außerdem in Echtzeit versendet. So ist ein umfassendes Energiemonitoring in Haushalten möglich. Bei Bedarf kann auch ein Energie-Assistent aktiviert werden, der darüber informiert, wenn der Verbrauch zu hoch oder zu niedrig ist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass intelligente Zähler den Stromverbrauch in kurzen Intervallen erfassen. Dadurch bilden sie auch die Grundlage für zeitlich variable Tarife, sodass große planbare Stromverbräuche in Zeiten verschoben werden können, in denen der Strom günstiger ist.

Stromverbrauch Haushaltsgeraete Energieportal

Dank des inexogy Energieportals ist genau abzulesen, wann welches Gerät im Haushalt aktiv war. Nämlich genau in den Zeiten, wo die Stromnachfrage und somit auch der Preis am höchsten ist.

  • Pink: Backofen
  • Orange: Durchlauferhitzer
  • Dunkelblau: Kühlschrank
  • Hellblau: Waschmaschine
  • Rosa: Geschirrspüler
  • Grün: Elektromobilität

Hinweis:

Unter Geräteerkennung verstehen wir die Möglichkeit, genau zu erfahren, welches spezifische Haushaltsgerät zu einem beliebigen Zeitpunkt wie viel Strom verbraucht hat. Technisch möglich ist das, weil jedes Gerät seine ganz individuellen Spuren hinterlässt. Dieser elektrische Fingerabdruck ist bei manchen Gerätetypen leichter zu erkennen, bei anderen Gerätetypen deutlich schwieriger. Damit die Geräteerkennung funktioniert, ist eine sekündliche Versendung der Daten Voraussetzung.

Die Grundlast als durchgängiger Stromfresser

Nicht zu vergessen ist hierbei, dass es die sogenannte Grundlast gibt. Diese wird hauptsächlich von Elektrogeräten im Standby-Modus verursacht. Im Energieportal kann man sich durch eine Zoom-Funktion die Grundlast genau anzeigen lassen. Wir empfehlen hier, eine Mehrfachsteckdose mit einem Ein- Aus-Schalter zu verwenden, um nicht jedes Gerät einzeln ausschalten zu müssen. Der richtige Umgang mit Haushaltsgeräten kann nicht nur bis zu 80 Prozent der Grundlastkosten einsparen, sondern leistet auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Autor: Pablo Santiago

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