Smart Home & Metering: Wie mit intelligenten Stromzählern und vernetzten Geräten Energie eingespart und die Wohnqualität erhöht wird

Nach Telefon, Computer und Fernseher werden zunehmend auch Haushaltsgeräte und Haustechnik vernetzt. Der Markt für Smart Home Anwendungen wächst stetig. Gerade in Zeiten der Energiepreissteigerungen und der Wandlung des Energiemarktes kann es sinnvoll sein, sich ein intelligentes Zuhause zusammenzustellen, das die Energieoptimierung übernimmt. Was es dafür braucht, welche Aufgaben ein Smart Meter übernimmt und worauf Verbraucher bei Anschaffung und Benutzung achten sollten, werden wir näher erklären.
Smart Home & Metering

Die Energieversorgung befindet sich im Umbruch. Erneuerbare Energien wie Solar- und Windkraft werden immer enger in unser Stromnetz integriert. Um diese neuen Standards zu etablieren, bedarf es neben eines intelligenten Stromnetzes auch das Mitwirken von Verbrauchern. Denn gerade jene sind es aktuell, die von kleinen Energieeinsparungen profitieren können. Dabei muss niemand direkt im Großen denken, denn auch kleine Dinge wie Smart Home Starter-Sets bringen neben der Verbrauchskontrolle noch weitere Vorteile mit.

Doch wie können Messwerte von Stromzählern in ein Smart Home integriert werden und wie tragen sie dazu bei, den Energieverbrauch zu optimieren? Mithilfe von Smart Metern wie von inexogy stehen Live-Daten des Verbrauchs und der eigenen Energieerzeugung über unsere offene API zur Verfügung.

Wie genau funktioniert die Verbindung zwischen Smart Home-Software und API?

Die Verbindung der smarten Geräte und deren Steuerung anhand der Messwerte erfolgen durch den Einsatz einer Smart Home-Software wie etwa ioBroker oder Home Assistent. Diese Programme greifen auf die Daten unserer offenen API zu und lösen Befehle aus, wenn die von den Kunden festgelegten Kriterien erfüllt sind.

Wird beispielsweise von einem Zweirichtungszähler Einspeisung gemessen, kann das nur bedeuten, dass aus einer vorhandenen Erzeugungsanlage gerade Energie im Überschuss produziert wird. Der Strom ist nun kostenlos und umweltfreundlich, und so wird von der Smart Home-Software das entsprechende Signal an die gewünschte Verbrauchsstelle weitergegeben – sei es an eine Wallbox, einen Speicher oder ein anderes Haushaltsgerät. Lade-, Speicher- oder Waschgang starten automatisch, und wenn der Kunde das will, können sie auch automatisch abgestellt werden, sobald der intelligente Stromzähler keine Einspeisung mehr registriert. Die Idee dahinter ist einfach, kann aber gleichzeitig immens die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage erhöhen und die laufenden Energiekosten erheblich senken – vor allem bei Vorhandensein eines Elektroautos.

Ein Nutzer aus unserem Forum, Michael R. aus Petting, nutzt für sein intelligentes Zuhause die Software „Home Assistant”. „Ich hatte tatsächlich keine Ahnung von dem ganzen Zeug. Aber sämtliche YouTube Videos und die eigene Begeisterung dafür, Neues zu lernen und etwas zum Leben zu erwecken hat mich schon immer angetrieben.”

Diese Begeisterung hat Michael R. dazu geführt, sämtliche Energieflüsse seines Haushalts so effizient wie möglich zu steuern. „Der Geschirrspüler und die Waschmaschine sind von Siemens mit HomeConnect. Wenn Wäsche oder Geschirr in der Maschine sind, wird kurzerhand der Fernstart aktiviert. Sobald der Strompreis für den aktuellen Tag am tiefsten Punkt ist, wird per Home Assistant über die API von inexogy auf HomeConnect die Maschine aktiviert“, so Michael R. „Auch meine zwei Elektrofahrzeuge habe ich in mein Smart Home integriert. Ein eGolf von Volkswagen mit einer 32kWh-Batterie und ein Jaguar iPace mit 76kWh-Batterie werden auch in Tiefstpreis-Phasen über alle 3 Phasen geladen. So konnten wir bereits für 16 Cent / kWh die Autos voll auftanken.“ Zum Vergleich: Zeitweise kostet die Kilowattstunde aus dem öffentlichen Netz bis zu 50 Cent / kWh.

Programmierkenntnisse sind von Vorteil, aber nicht absolut notwendig

Oft wird der erste Schritt hin zu dem eigenen energetischen Smart Home nicht gewagt, weil die Verbraucher davon ausgehen, dass die Aufgabe umfangreiche Programmierkenntnisse abverlangen wird. Gewisse Kenntnisse sind zwar hilfreich und erleichtert den Einstieg, sind aber nicht unbedingt erforderlich.

Einerseits kann man heute auf YouTube und anderen Internetkanälen sehr detaillierte Anleitungen finden, wie die Installation der Smart Home-Software, die Anbindung der Geräte und die Daten-Abfrage über eine offene API durchzuführen sind. Andererseits sind Hersteller und Anbieter darauf bedacht, es den Verbrauchern so einfach wie möglich zu machen. Ihr Hauptaugenmerk liegt darauf, dass ihre entwickelten Lösungen intelligent und sicher im Zusammenspiel sowie intuitiv bedienbar sein sollen.

Dies ist zum Beispiel der Fall bei Tibber: Einem innovativen Energieanbieter, der nicht nur einen stündlichen Stromtarif anhand der Daten unserer Smart Meter anbietet, sondern auch sämtliche Steuerungsvorgänge über dessen App. Bei Tibber gibt es unter anderem jede Stunde einen neuen Strompreis, und dieser kann gerade dann besonders günstig sein, wenn in den Stromnetzen genug Energie aus erneuerbaren Quellen – Sonnen und Wind – vorhanden ist und die Nachfrage nicht allzu hoch ausfällt (hier gibt es mehr Informationen über variable Tarife). Unterschreitet der Preis einen vom Nutzer selbstdefinierten Schwellenwert (etwa 10 Cent pro kWh), werden von der Tibber-App die angebundenen Geräte eingeschaltet. Das Aufladen des E-Autos in Zeitfenstern, in denen der Strom am günstigsten ist, erfolgt somit von alleine.

Auch Michael R. hat sich für einen dynamischen Tarif entschieden. „Das inexogy Smart Meter und der stündliche, zeitvariable Stromtarif von Tibber konnten mit einem Klick durch die Add-ons von Home Assistant integriert werden.“

So viele Anwendungsfälle, wie man sich vorstellen kann

Automatische Lade- und Gerätesteuerung anhand variabler Tarife oder bei Überschuss aus der eigenen PV-Anlage sind traditionelle Ansätze, um die Energieeffizienz des eigenen Zuhauses mithilfe des Smart Home zu erheben. Doch die Anwendungsfälle können so vielfältig wie die Kreativität des Nutzers sein, der dessen Messwerte nach eigenem Gutdünken interpretieren und nutzen kann. Ein Beispiel, das mit ein wenig Programmierwissen in einem Smart Home realisiert werden könnte, soll genügen: Die steuerbaren Rollläden könnten in Abwesenheit des Hausbesitzers je nach Jahreszeit auf die Daten des Smart Meters reagieren. Gäbe es Einspeisung im Sommer, kann man von einer starken Sonneneinstrahlung ausgehen und die Rollläden können automatisch heruntergelassen werden, damit die inneren Räume kühl bleiben. Im Winter hingegen könnte es das Gegenteil sein. Erfasst der Smart Meter Produktion aus der PV-Anlage oder Einspeisung, dürften die Rollläden hochgefahren werden, damit die Sonne in die Zimmer einstrahlt und für eine gewisse Wärme in den Räumen sorgt. Jedem bleibt es also selbst überlassen, welche Smart Home Anwendungen im eigenen Zuhause zum Einsatz kommen sollen. Ob Haushaltsgeräte, Thermostate, E-Autos oder die Beleuchtung – dem Sparfuchs und Klimaschützer sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Welche Rolle werden Smart Home & Metering in Zukunft spielen?

Der Trend zum smarten Wohnen setzt sich immer mehr durch. Laut Smart Home Deutschland Report hat der deutsche Markt in den vergangenen drei Jahren eine rasante Entwicklung mit zweistelliger Wachstumsrate vollzogen. Dies ist richtungsweisend und zeigt, dass das intelligente Zuhause in Kombination mit Smart Metern eine clevere Lösung ist, um Energieoptimierungen umzusetzen und den steigenden Energiepreisen ein Schnippchen zu schlagen.

Autor: Pablo Santiago

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